Um deinen Computer sicher zu halten, solltest du nicht nur regelmäßig Updates und Backups durchführen. Wenn du regelmäßig im Internet surfst, bist du auch anderen Bedrohungen ausgesetzt: Viren und Malware. Eine Antiviren-Software schützt dich vor derartigen Risiken, die deinen Computer und deine Daten schädigen können.
Was sind Computerviren?
Computerviren sind schädliche Programme, die Daten zerstören, stehlen, Systeme beschädigen oder Ressourcen verschwenden können. “Computervirus” wird gerne als Synonym für Malware genutzt, welches allgemein schädliche Computer-Software beschreibt. Ein Computervirus im speziellen kann sich selbst replizieren und auf andere Computer ausbreiten. Damit ist ein Computervirus – ähnlich einem menschlichen Virus – ansteckend.
In der Regel stecken hinter Computerviren auch bösartige Absichten. Der Virus ILOVEYOU aus dem Jahr 2000 hat beispielsweise Dateien von mehr als 50 Millionen Internetnutzern weltweit zerstört, PCs startunfähig gemacht und Passwörter gestohlen. Der entstandene Schaden wird auf 9 Milliarden USD geschätzt.
Antiviren-Software für Microsoft Windows
Microsoft Windows ist seit einiger Zeit standardmäßig mit dem Windows Defender ausgestattet. Dieser bietet einen gewissen Basis-Schutz gegen Bedrohungen aus dem Internet. Abseits davon gibt es jedoch noch eine Vielzahl an Herstellern von Antiviren-Software, die zum Teil schon sehr lange am Markt vertreten sind. Wir haben uns fünf beliebte Antiviren-Software für dich angesehen und geben dir einen Überblick über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Hersteller.
Vergleich der Antiviren-Software für Microsoft Windows
¹ Performance = Belastung des PCs, +++ = geringe Belastung
Kaspersky Internet Security
Der russische Virenscanner bietet sich vor allem für langsamere und ältere PCs an, da er das System nicht übermäßig belastet. In einem unabhängigen Test schnitt Kaspersky mit der Bestnote (6 von 6 Punkten) ab. Von über 9.900 verwendeten Test-Viren wurden 100% erkannt. Auch bei den Fehlalarmen punktet die Antiviren-Software mit einer hohen Zuverlässigkeit.
Kaspersky bietet drei Varianten ihrer Antiviren-Lösung an:
- Anti-Virus Only mit den Basis-Funktionen um ca. €30 / Jahr
- Internet Security inklusive Zahlungsschutz, Datenbereinigung, etc. um ca. €40 / Jahr
- Total Security inklusive Kinderschutz, Passwortmanager, uvm. um ca. €50 / Jahr
Die Bedienung von Kaspersky gestaltet sich grundsätzlich recht einfach, da die Navigation durch die Tools selbsterklärend gehalten ist. In der grau-grünen Oberfläche tut man sich jedoch manchmal ein wenig schwer, die gewünschte Aktion zu finden.
Avast Free Antivirus
Eine kostenlose Alternative für bis zu drei Geräte ist Avast Free Antivirus. Beim unabhängigen Schutz-Test schnitt Avast mit 100% ebenso gut wie andere, kostenpflichtige Antivirus-Lösungen ab. Die Systembelastung kann jedoch etwas stärker als beispielsweise bei Kaspersky ausfallen. Damit kann es passieren, dass man vor allem bei älteren PCs einen Leistungsabfall beim Arbeiten bemerkt. In so einem Fall sollte man auf eine Alternative wie Kaspersky greifen.
Avast Free Antivirus erkennt dank dem “Wi-Fi Inspector” auch mögliche Sicherheitslücken in WLAN-Netzwerken. Über die kostenpflichtige Version (Avast Premium Security) hat man auch Zugriff auf einen Online-Banking-Schutz sowie eine Firewall (diese hilft, unbefugten Datenverkehr zu blockieren) und einen Webcam-Schutz.
AVG Free Antivirus
Ein ebenfalls kostenloser Virenschutz ist AVG Free Antivirus. Beim Schutz fällt das Ergebnis gleich gut aus wie bei der kostenpflichtigen Alternativen – laut einem unabhängigen Test liegt der Schutz bei 100%.
Die einzigen Nachteile von AVG Free Antivirus sind die zum Teil häufigen Fehlalarme und die Performance-Einbußen. Vor allem auf älteren PCs kann AVG Free Antivirus die Geschwindigkeit deutlich beeinträchtigen.
Die Bedienung gestaltet sich sehr einfach, man kann in der kostenlosen Version jedoch keine eigenen Testläufe definieren. Zudem kann die Lizenz nur für private Zwecke genutzt werden. In der kostenpflichtigen Variante (AVG Internet Security) ist auch ein Daten-Safe und eine Firewall enthalten.
McAfee
McAfee kann als wahres Urgestein der Antiviren-Lösungen bezeichnet werden. Bereits seit 1987 arbeitet das US-Unternehmen an Sicherheitslösungen für die digitale Welt. Die Schutzwirkung der aktuellen Antiviren-Lösung von McAfee scheint laut unabhängigen Test genauso gut wie die der Konkurrenz zu sein. Die Performance-Einbußen sollen sich ebenfalls in Grenzen halten.
McAfee LiveSafe bietet nicht nur einen zuverlässigen Virenschutz, das Software-Paket ist auch mit einer eigenen Firewall, einem VPN-Zugang (womit man in öffentlichen Netzwerken auch sicher im Internet surfen kann), einem Datenschredder sowie einem Spamfilter und einer Kinderschutzfunktion ausgestattet. Für eine einzelne Lizenz bezahlt man rund €30 pro Jahr. Für die gesamte Familie gibt es 10 Lizenzen im Paket um ca. 40€ jährlich.
Bei der Nutzerfreundlichkeit schneidet McAfee schlechter ab als seine Konkurrenz. Bereits die Installation gestaltet sich etwas verwirrend und in der Vielzahl an Tools verliert man sich leicht. Manchmal können auch die Warnmeldungen etwas irreführend sein, was an einer unzureichenden Übersetzung ins Deutsche liegen könnte.
GData Total Security
GData Total Security ist ein umfangreiches Antiviren-Paket aus Deutschland. Es scannt im Hintergrund alle Internetseiten und Dateien, die geöffnet werden und erkennt mit zwei Scan-Engines sehr zuverlässig, ob eine Bedrohung vorliegt. Im unabhängigen Test erzielte GData einen 100%igen Schutz. Trotz des umfangreichen Schutzes gibt es kaum Beeinträchtigungen bei der Performance.
Ähnlich wie die Konkurrenz gibt es GData in drei Ausführungen:
- Antivirus Only mit sämtlichen Basis-Funktionen um ca. 30€ / Jahr
- Internet Security inklusive Spamschutz, Kinderschutz, etc. um ca. 40€ / Jahr
- Total Security inklusive Passwortmanager, Zugriffskontrolle, etc. um ca. 50€ / Jahr
Was die Benutzerfreundlichkeit angeht, punktet GData Total Security mit einer einfach verständlichen Oberfläche. Die Warnmeldungen können zwar hin und wieder etwas verwirrend sein, aber die Navigation durch das Software-Paket gelingt ganz gut.
Antiviren-Software für macOS
Auch wenn es so scheint, als würde es keine Computerviren für Mac-Geräte geben, existieren für macOS ebenfalls Bedrohungen durch Malware, selbst wenn diese tatsächlich weniger häufig als für Microsoft Windows auftreten. Apple hat bereits eine Vielzahl an Sicherheitsfeatures wie beispielsweise FileVault (Verschlüsselung) und XProtect (Virenschutz) standardmäßig eingebaut. Damit haben Mac-Nutzer ausreichend Schutz vor einem Großteil an Bedrohungen. Wer allerdings viel mit Dateien von Windows-PCs arbeitet bzw. Dateien an diese verschickt sollte auch unter macOS auf eine Antiviren-Software zu setzen. Viele der bereits vorgestellten Hersteller bieten zum Großteil auch eine Lösung für macOS an. Nachfolgend haben wir uns drei weitere, beliebte Antiviren-Hersteller für dich angesehen.
Vergleich der Antiviren-Software für macOS
Bitdefender Antivirus
Beim Schutz schneidet Bitdefender Antivirus für Mac im unabhängigen Test mit 5,5 von 6 Punkten beispielsweise im Vergleich zu McAfee für Mac (6 Punkte) etwas schlechter ab. Auch bei der Performance muss man mit dem Programm Einbußen eingehen. Dennoch wird Bitdefender immer wieder als die zuverlässigste Antiviren-Software für den Mac ausgezeichnet. Und auch die Rezensionen der Nutzer fallen überdurchschnittlich gut aus.
Vor allem die Scan-Zeiten und seine zusätzlichen Sicherheits-Features für die Time Machine überzeugen Mac-Nutzer. Bitdefender Antivirus ist zudem mit einem VPN-Zugang ausgestattet, auch wenn dieser mit 200MB täglich sehr eingeschränkt ist. Die Bedienungsoberfläche ist sehr einfach und schlicht gehalten. Ein Mac-Gerät kann für rund 20€ jährlich geschützt werden.
Norton Antivirus
Norton bietet eine Vielzahl an Lösungen für die persönliche, digitale Sicherheit an. Darunter auch eine Antiviren-Lösung für macOS-Geräte. Der Echtzeitschutz hilft dabei, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und das Gerät zu schützen. Integriert ist auch ein Passwort-Manager sowie eine Firewall und ein Cloud-Backup.
Im unabhängigen Test schneidet Norton mit 100% sehr gut ab – von 780 Test-Bedrohungen wurde jede Einzelne erkannt. Auch bei der Performance gibt es die Bestnote. Norton Antivirus beeinträchtigt die Leistung eines Macs somit nicht spürbar.
Norton Antivirus kostet rund 15€ pro Jahr und Gerät. Um ca. 40€ jährlich erhält man mit Norton 360 Premium einen Schutz für bis zu 10 Geräte, einen VPN-Zugang, einen Passwort-Manager sowie ein neuartiges Dark Web Monitoring und einen Webcam-Schutz. Das Dark Web Monitoring überwacht das Darknet auf personenbezogenen Daten und benachrichtigt den Nutzer, falls etwas gefunden wird.
ESET Cyber Security
Mit ESET Cyber Security steht eine einfache Antiviren-Lösung zur Verfügung, welche die Performance von Mac-Geräte nicht beeinträchtigt und kaum Energie benötigt. Im unabhängigen Test schneidet die eher unbekannte Lösung in allen Bereichen mit maximaler Punktzahl sehr gut ab.
Für rund 30€ pro Jahr erhält man Zugriff auf die Basis-Version. Um 35€ jährlich erhält man zusätzlich einen Schutz für das Heimnetzwerk sowie Zugriff auf eine zuverlässige Firewall. Über einen zentralen myESET-Account kann man eine Sicherheitsprüfung aus der Ferne für alle Geräte durchführen.
Wenn du dir bei der Auswahl der richtigen Antiviren-Lösung unsicher bist, helfen dir unsere TechBuddys jederzeit gerne weiter!