Ein Großteil der deutschsprachigen Internetnutzer kauft regelmäßig in Online-Shops ein. Dafür stehen beim Checkout in der Regel unterschiedliche Zahlungsarten zur Verfügung. In den letzten Jahren ist die Auswahl an Zahlungsmethoden immer größer geworden. Bei diesem wachsenden Angebot stellt sich für dich als Käufer vielleicht die Frage, wie du möglichst sicher im Internet bezahlen kannst. Diese Frage beantworten wir für dich in diesem Blog-Beitrag!
Überlasse nichts dem Zufall
Häufig wird von Nutzern beim Online-Shopping eine der angebotenen Zahlungsmethoden eher zufällig ausgewählt. Die Auswahl einer unsicheren Zahlungsmethode kann jedoch dazu führen, dass man im schlimmsten Fall die online bestellte Ware nicht erhält oder keine Rückerstattung anfordern kann. Aus diesem Grund solltest du die Auswahl der Zahlungsmethode keinesfalls dem Zufall überlassen.
5 Zahlungsmethoden im TechBuddy-Check
Im Folgenden stellen wir dir fünf Zahlungsarten samt ihrer Vor- und Nachteile vor, darunter auch die im deutschsprachigen Raum beliebtesten Zahlungsmethoden. Zum Abschluss geben wir dir noch fünf hilfreiche Tipps, damit du in jedem Fall online sicher bezahlen kannst.
1. Überweisung
Vor allem kleinere Online-Shops bieten eine auf dem ersten Blick unkomplizierte Bezahlung per Überweisung an. Darunter werden unterschiedliche Zahlungsmodalitäten zusammengefasst, die wir dir im Folgenden im Detail erklären:
- Manuelle Überweisung (per Vorkasse)
- Klarna oder Kauf auf Rechnung
- SOFORT-Überweisung
Manuelle Überweisung (per Vorkasse)
Eine eher altmodische Form der Bezahlung ist die manuelle Überweisung. Dabei musst du als Käufer den fälligen Betrag auf das Konto des Händlers überweisen. Das bietet dem Verkäufer die größtmögliche Sicherheit, da er die Leistung in der Regel erst nach Erhalt der Überweisung erbringt.
Aus Käufersicht ist die Vorkasse, also die Überweisung vor der Leistungserfüllung, als eher unsicher einzustufen. Obwohl die Identität des Händlers durch die Angabe der Kontodaten festgestellt werden kann, ist damit kein Schutz vor einem möglichen Betrug gegeben. In der Regel kann man den überwiesenen Betrag nicht mehr zurückholen. Das ist auch dann problematisch, wenn es Streitigkeiten nach dem Kauf gibt.
Hingegen sind Klarna und die SOFORT-Überweisung eine gute Alternative zu der traditionellen Überweisung.
Klarna (Kauf auf Rechnung)
Klarna bietet einen Kauf auf Rechnung mit einer Zahlungsfrist von 14 Tagen an. Wird die Rechnung nicht zeitgerecht bezahlt, drohen auch hier Mahnspesen und Verzugszinsen. Klarna ist als äußerst sicher einzustufen, da du erst nach der Lieferung bzw. Dienstleistung bezahlen musst. Sobald die Rechnung bezahlt ist, kannst du den Betrag aber nur schwer zurückfordern. Klarna bietet dir innerhalb der Zahlungsfrist einen äußerst umfangreichen Käuferschutz.
SOFORT-Überweisung
Bei der SOFORT-Überweisung handelt es sich um eine sofort wirksame Überweisung, die online durchgeführt wird. Der Händler kann die Ware also direkt verschicken, nachdem dudas Geld überwiesen hast. Als Käufer besteht für dich ein etwas besserer Schutz als bei der manuellen Überweisung. Generell kannst du damit den bezahlten Betrag aber ebenfalls nur schwer wieder zurückbuchen lassen.
2. Lastschrift
Bei einer Lastschrift wird die Zahlung über ein Bankkonto durch den Verkäufer unter vorheriger Zustimmung des Kunden durchgeführt. In der Regel wird diese Zahlungsart bei wiederkehrenden Zahlungen wie Stromrechnungen angewandt. Dabei handelt es sich um ein SEPA-Lastschriftverfahren, welches ein gültiges Lastschriftmandat voraussetzt. Als Käufer musst du dabei zunächst dem Einzug von wiederkehrenden Zahlungen oder einem einmaligen Betrag zustimmen.
Die Bezahlung per Lastschrift ist überraschend betrugssicher. Eine Abbuchung kann innerhalb von acht Wochen ohne Begründung bei der Bank rückgängig gemacht werden – auch dann, wenn man der Abbuchung ursprünglich zugestimmt hat. Diese Zahlungsmethode wird etwas weniger oft als andere Zahlungsarten angeboten, kann aber vor allem für wiederkehrende Zahlungen ohne Bedenken verwendet werden.
3. Hybride Zahlungsarten (PayPal & Co.)
Sehr häufig wird beim Online-Shopping auch auf eine elektronische Geldtasche, wie sie beispielsweise von PayPal angeboten wird, zurückgegriffen. Diese werden auch als “hybride Zahlungsarten” bezeichnet. Dabei wird das Zahlungskonto mit einem bestehenden Bankkonto oder einer Kreditkarte verknüpft. Anstatt bei jedem Kauf die persönlichen Zahlungsdaten einzugeben, verwendest du einfach den Login der elektronischen Geldtasche. In der Regel bieten derartige Zahlungsanbieter wie PayPal oder Amazon Pay einen umfangreichen Käuferschutz.
Diese Dienste zeichnen sich vor allem durch ihre einfache Anwendung aus. Wenn es jedoch Betrügern gelingt, den Zugang zu diesen Konten zu erlangen, könnte dieses auch für unautorisierte Zahlungen missbraucht werden. Grundsätzlich hat für diese Zahlungsanbieter die Sicherheit der Nutzer stets höchste Priorität. Auf weit verbreitete Dienste wie PayPal, Amazon Pay, Google Pay oder Apple Pay kannst du daher ohne Bedenken vertrauen. Voraussetzung ist, dass du ein sicheres Passwort verwendest und dieses regelmäßig änderst.
4. Kreditkarte
Die Zahlung per Kreditkarte ist eine weitere, häufig genutzte Zahlungsart. Der Zahlungsvorgang mit Karte ist sehr einfach: Nach der Eingabe der Kreditkartendaten und der Bestätigung der Zahlung, landet das Geld direkt ohne Umwege beim Händler.
Internetbetrüger können im schlimmsten Fall Kreditkarten nutzen, um unautorisierte Abbuchungen durchzuführen. Grundsätzlich müssen unautorisierte Zahlungen jedoch von den Kreditinstituten unverzüglich zurückerstattet werden. Das gilt auch für wiederkehrende Zahlungen und Abbuchungen, denen nicht eindeutig zugestimmt wurde.
Seit Ende 2019 ist die Bezahlung mit Kreditkarten jedoch deutlich sicherer geworden. Denn Kreditkartenunternehmen müssen für eine starke Kundenauthentifizierung sorgen. Das setzt eine zweistufige Authentifizierung voraus – beispielsweise per TAN-SMS und Passwort. Im Vergleich zur Lastschrift gibt es jedoch kein explizites Recht zur bedingungslosen Rückerstattung von Abbuchungen. Viele Kreditkartenunternehmen sind dabei aber sehr kulant.
Beim Bezahlen per Kreditkarte besteht aber nach wie vor ein – wenn auch kleines – Risiko dass durch die Verwendung von Kreditkartendaten diese in die Hände von Betrüger gelangen. Um dieses Risiko zu minimieren, werden von einigen Kreditinstituten virtuelle Einwegkarten angeboten.
5. Virtuelle Einwegkarten
Relativ neu sind virtuelle Einwegkarten, welche einen zusätzlichen Schutz vor Betrug bieten, da sie nach dem Verkauf nicht weiter verwendet werden können. Dabei wird für jede Transaktion eine virtuelle Kreditkarte für den einmaligen Gebrauch generiert. Nachdem die Bezahlung durchgeführt wurde, wird die Kreditkarte automatisch gesperrt.
Selbst wenn die Kreditkartendaten gestohlen werden, können Betrüger so keine Zahlungen mehr vornehmen. Beim nächsten Einkauf wird dann einfach eine neue Einwegkarte für dich erstellt. Damit ist die virtuelle Einwegkarte eine der sichersten – wenn nicht die sicherste – Zahlungsmethode die aktuell angeboten wird. Zu den Anbietern zählen unter anderem Revolut, American Express Go und Citibank.
Fünf einfache Regeln für sicheres Shoppen im Internet
- Gebe Zahlungsdaten niemals per E-Mail, Telefon oder Chat weiter.
- Überprüfe vor dem Kauf die Sicherheit des Online-Shops (verschlüsselte Verbindung) und die Vertrauenswürdigkeit des Händlers anhand von Rezensionen und etablierten Online-Siegeln wie Trusted Shops.
- Sperre im Zweifelsfall deine Konten – beispielsweise sobald auffällige Logins entdeckt werden oder eines deiner Passwörter gehackt wurde. Die kostenlose Web-App "Have I Been Pwned" findet heraus, ob deine Zugangsdaten gestohlen wurden, auch Chrome und Safari bieten eine derartige Funktion an.
- Verwende sichere Passwörter und ändere diese regelmäßig, dazu kannst du auch einen Passwort-Manager verwenden.
- Vorsicht vor Phishing – Lerne betrügerische E-Mails zu erkennen und schütze deine sensiblen Daten bestmöglich.
Die Zukunft des Online-Shoppings
Neue Zahlungsmethoden, wie die Bezahlung mit Kryptowährungen, werden immer wieder in der Online-Welt auftauchen. Auch die Einführung neuer Sicherheitsfunktionen für Kreditkarten und die Verbreitung virtueller Einwegkarten wird die nächsten Jahre des Online-Payments prägen.
Befolgst du unsere fünf Regeln, so bist du unabhängig von aktuellen Trends immer auf der sicheren Seite. Im Zweifelsfall solltest du dich vorab über den Online-Shop informieren, bei dem du einkaufen möchtest. Ein Blick ins Impressum, das Überprüfen gängiger Online Shop-Siegel wie Trusted Shops oder das Lesen der Rezensionen auf Google und Co. sollten dir einen guten Einblick in die Vertrauenswürdigkeit geben.
Bei konkreten Fragen rund um das Thema Online-Shopping und die unterschiedlichen Zahlungsarten im Netz stehen dir unsere TechBuddys jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Verfügung!